Page:Wittgenstein - Tractatus Logico-Philosophicus, 1922.djvu/52

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page does not need to be proofread.

LOGISCH-PHILOSOPHISCHE ABHANDLUNG

Satzzeichen entspricht die Konfiguration der Ge- genstande in der Sachlage.

3.22 Der Name vertritt im Satz den Gegenstand. 3.221 DieGegenstandekannichnur nennen. Zeichen

vertreten sie. Ich kann nur von ihnen sprechen, sie aussprechen kann ich nicht. Ein Satz kann nur sagen, wie ein Ding ist, nicht was es ist.

3.23 Die Forderung der Moglichkeit der einfachen Zeichen ist die Forderung der Bestimmtheit des Sinnes.

3.24 Der Satz, welcher vom Komplex handelt, steht in interner Beziehung zum Satze, der von dessen Bestandteil handelt.

Der Komplex kann nur durch seine Beschrei- bung gegeben sein, und diese wird stimmen oder nicht stimmen. Der Satz, in welchem von einem Komplex die Rede ist, wird, wenn dieser nicht existiert, nicht unsinnig,sondern einfach falsch sein.

Dassein Satzelement einen Komplex bezeichnet, kann man aus einer Unbestimmtheit in den Satzen sehen, worin es vorkommt. Wir wissen, durch diesen Satz ist noch nicht alles bestimmt. (Die Allgemeinheitsbezeichnung enthalt jaein Urbild.)

Die Zusammenfassung des Symbols eines Kom- plexes in ein einfaches Symbol kann durch eine Definition ausgedriickt werden.

3.25 Es gibt eine und nur eine vollstandige Analyse des Satzes.

3.251 Der Satz driickt auf bestimmte, klar angebbare

Weise aus, was er ausdriickt : Der Satz ist artiku- liert.

3.26 Der Name ist durch keine Definition weiter zu zergliedern : er ist ein Urzeichen.

3.261 Jedes definierte Zeichen bezeichnet iiber jene

Zeichen, durch welche es definiert wurde ; und die Definitionen weisen den Weg.

Zwei Zeichen, ein Urzeichen, und ein durch Urzeichen definiertes, konnen nicht auf dieselbe

48