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DIE VERKAUFTE BRAUT.

Marie.

Hab' ich's Euch
Doch angesehen! . . . Nein, wie hübsch Ihr seid!
Die Mädchen alle hier im Dorfe schon
Beklagen Euch.

Wenzel (ängstlich).

Beklagen mich? Warum?

Marie.

Euere Braut—ich sag's Euch—meint's nicht ehrlich.
'nen Andern liebt sie!

Wenzel (einfältig).

Ka . . . ka . . . kann sie lieben
Denn einen Anderen? Ich bin ja da!

Marie (lacht).

Haha! Kennt sie Euch denn, und kennt Ihr sie?

Wenzel.

Ke . . . kennen? Nein. Do . . . doch sie weiss, dass ich
Ihr Ga . . . Ga . . . Gatte werde!

Marie.

Mag wohl sein,
Und eben d'rum lacht sie Euch aus!
Sie wird
Euch schmäh'n, Euch hintergeh'n,
Euch quälen bis
Zu Tode.

Wenzel (entsetzt).

Wa . . . was sagst Du da? Doch wenn
Die Mutter haben will, dass ich sie nehme!
Heirathen mu . . . mu . . . muss ich nun einmal!

Marie.

Ei, freilich, warum nicht? Das sollt Ihr auch!

(Kokett.)

Es giebt ja hier noch and're Mädchen!—Sucht
Euch eine aus!

Wenzel (erleichtert).

Ich will's.

Marie.

Ich weiss Euch einen lieben Schatz,
Den Mancher schon begehrt,
Ein schönes Mädchen, hier am Platz,
Die lange Euch verehrt.

Wenzel (froh).

Wär's möglich wohl? Versteh' ich recht?
Ein schönes Kind? Das wär' nich schlecht!
Jedoch Mariechen wird sich grämen.

Marie.

(immer überlegen und doppelsinnig).

Die wird sich schon den Andern nehmen.

Wenzel.

Doch mein Mütterlein,
Das wird Zeter schrei'n.

Marie.

Sie wird mit Eurer Wahl zufrieden sein.

Wenzel.

Ist schön die Andre?

Marie.

Gerade wie Mariechen.

Wenzel.

Und jung an Jahren?

Marie.

Gerade wie Mariechen.

Wenzel.

Doch will sie mich denn auch zum Mann?

Marie.

Wenn ohn Euch sie nicht leben kann!
Werzichtet auf Marie,
Sonst geht zu Grunde sie,
Die Tag und Nacht
An Euch gedacht.

(Sie thut, als ob sie weine.)